In der letzten Zeit ist so viel los. So vieles, das transformiert und losgelassen werden will, gibt sich regelrecht die Hand. Ich komme mir tatsächlich vor wie bei einem Staffellauf: Das eine Thema ist noch gar nicht ganz zu Ende gefühlt und im Verstand nachvollzogen, während das nächste bereits ins Nervensystem «geladen» wird.
Neben dem inneren Rotieren fühle ich mich wie bodenlos. Im Innern ist eine irgendwie gefüllte Leere aber die Erfahrung der Leere überwiegt. Ich fühle mich, als würde ich im Weltall schweben, ohne Koordinaten, ohne Boden, ohne Verbindung. In einem etwas zu engen und zu schweren Raumanzug.
Ein Vakuum, das höchstens eben das rein lässt und sich zeigen lässt, das noch weh tut. Alles Unangenehme. Zwischendurch erlebe ich den Sog nach unten, die Schwere, berühre alte Länder wie Mordor und ähnlich dichte Gebiete. Manchmal zeigt sich für wenige Sekunden ein Frieden im Nichts, in der Schwerelosigkeit. In der im nächsten – oder im gleichen – Moment wieder unendlich viel passiert.
Vielleicht ist es unter anderem eine Übung in der Passivität, dem weiblichen Prinzip. Eine Übung, weil es dem Verstand zuweilen enorm schwer fällt, nichts zu tun, nicht zu handeln, um wieder irgendwie lebendiger sein zu können.

In den letzten Wochen ist so viel passiert: Ich bin unter anderem meinem «Judas» begegnet, habe Themen wie Verrat, Konkurrenz und Feindschaft integriert, mich von karmischen, lang bestehenden Verbindungen gelöst und diese in die Heilung gebracht.
Darauf folgte eine massive «Geburt», die meinen Körper gefühlt vor Schmerzen fast in Stücke gerissen hätte.
Diese Geburt, wie ich es verstehe und mir mitgeteilt wurde, sollte bewirken, all das in den letzten Jahren geheilte endgültig loszulassen, also aus dem System zu entfernen. Allerdings war und ist es so, dass all das Alte nicht einfach verschwand, sondern als Energie in meinen Körper «entlassen» wurde, sodass ich fast zwei Wochen nahezu an all den unangenehmen und quälenden Energien ertrank.
Ich konnte zeitweise kaum sprechen oder gehen, mein Sehen war enorm unscharf, mir war schwindelig. Nun bin ich im selben Atemzug tatsächlich auch nach über drei Jahren das erste Mal wieder krank, also stark erkältet.
Routinen und Parasiten
Hier möchte ich aber nicht nur rumjammern, sondern auch etwas mit euch teilen, das eventuell hilfreich sein könnte. Und zwar geht es aktuell unter anderem darum, noch tiefer in den Prozess beziehungsweise das Hier und Jetzt einzusteigen und alles ausfindig zu machen und loszulassen, das uns noch von unserer eigenen Energie abtrennt oder uns Energie kostet.
Das sind Routinen und Automatismen, in denen wir nicht ganz präsent sind. Letztlich bewirken Handlungen auf Autopilot genau das: Wir sind nicht ganz «da», unser Unterbewusstsein übernimmt.
Das ist bei Tätigkeiten wie dem Autofahren sehr sinnvoll, in den allermeisten alltäglichen Mustern und Routinen ist es jedoch häufig eine Angst, die uns aus dem Unterbewusstsein steuert. Eine Bequemlichkeit, die uns aus unserer vollen Präsenz wirft.
«Das kann ja nun nicht so schlimm sein», dachte mein Inneres immer. Denn ja, das, was von meinen Erkrankungen, Ängsten und Zwängen usw. noch übrig ist, was «von mir» noch übrig ist, ist genau das: zwei, drei Routinen, die mein Leben rund um die Heilungsarbeit gestalten. Die mich lenken.
Und so sehr ich mich danach sehne, dies zu ändern und ein «echtes Leben» zu leben, spüre ich, wie ernst es diesen Mustern ist, nicht loszulassen. Denn was ist die Alternative? Noch mehr Schmerzen, noch mehr Nichts, noch mehr Leere.
Der Verstand befürchtet, dass sich, auch wenn er sein «letztes Hemd» hergibt, keinerlei Lebensimpulse melden werden. Er hatte gehofft, dass er Unterstützung vom höheren Selbst bekommen würde, wie kleine Impulse, Ideen zu schrittweiser Veränderung.
Stattdessen erlebe ich es derzeit so, dass sobald ich an eine Routine ran möchte, mir mein Inneres mit harter Gegenwehr begegnet. Es zeigt mir all die Bilder und Versuche der letzten Jahrzehnte und wie die Versuche und Veränderungen sich stets nur wieder in neue Routinen wandelten. Und da haben wir wieder eine Ebene von schmerzvoller Erfahrung, die zuvor noch nicht sichtbar war. Oder lange ruhte.
Verzweiflung kommt hoch: Kann es nicht einfach mal genug sein? Kann ich nicht einfach mal genug geleistet, geheilt, durchlitten und integriert haben? Darf es nicht irgendwann leicht sein? Was genau wird von mir verlangt? Wortwörtlich 24/7 hier in der Stille verharrend auf Gnade warten? Auf eine kleine Freude? Auf eine Lust auf etwas? Oder kommen dann immer nur wieder weitere Schmerzen?
Als ich vorige Woche einen Hauch Kontakt zum höheren Selbst hatte, nahm ich wahr, dass es im Hier und Jetzt keine Routinen gibt. Dass mein kleines Ich vielleicht gar nicht im Außen, also auf Handlungsebene alles (und vor allem sofort) ändern muss, sondern es sich womöglich (wieder) um die mir maximal mögliche Präsenz innerhalb jedes einzelnen Momentes handelt – oder: des einen Moments.
Ich machte die Erfahrung, dass es mir leichter fällt, mir die Ewigkeit bewusst zu machen, wenn ich versuche, mich mit dem Moment zu verbinden, als das Jetzt «zu suchen».
Diese Ewigkeit ist die Leere, der Weltraum, die Weite in dem einige Anteile von mir schweben. Der Sog nach unten ist die lebensfeindliche Anhaftung an Rettungsanker innerhalb der Routinen.
Die Routinen bieten Halt. Erholung von den brennenden Lavaströmen der Unterwelt in der ich so lange operierte. Eine kleine Insel, eine Oase der leichten Schmerzlinderung. Ohne sie hätte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit den Verstand verloren – oder sogar mehr.
Doch jetzt, heute, sind diese Oasen ein Gefängnis. Und der Übergang kam mehr als plötzlich.
Ich wachse aus den Krücken heraus, die mir lange dienten. Ohne die ich den Weg nicht hätte gehen können. Und zugleich symbolisieren sie ein tiefgreifendes Thema: Die Angst vor Veränderung.
Ritualisiertes Verhalten «tötet» den Moment,
habe ich als Botschaft erhalten. Und ich spüre es. Nur im Moment ist die reine Verbindung zum Selbst und zum Leben möglich. Angst zieht uns aus ihm heraus. Auf energetischer Ebene setzen sich hier gerne Parasiten auf uns.
Wobei ich nicht in die Spaltung gehen möchte sondern betone, dass es Anteile von uns sind, die die Präsenz in unserer vollen Energie aufgrund von Ängsten ablehnen und somit unsere Lebensenergie.
Als Beispiel geben wir einen Großteil unserer Präsenz ab, wenn wir an Bildschirmen sitzen. Unsere Aufmerksamkeit wird absorbiert, ja der Körper entspannt sich vielleicht, aber wir sind auch oft nicht mehr richtig «zu Hause». Gerade wenn wir es zum Runterkommen nutzen, um dem Gebrabbel im Kopf und der Unruhe im Körper zumindest zeitweise zu entfliehen versuchen.
Jedes Mal, wenn wir etwas blind konsumieren, sei es Essen, Internet, Gespräche usw. wird unsere Präsenz getrübt und unser Licht gedimmt.
Und in mir meckert es vor sich hin: «Die paar Mal am Tag! Diese kleinen Themen können doch nicht so viel Heilungsarbeit überschatten! Sind nicht irgendwann alle Traumata gelöst und kann es das dann nicht einfach von selbst loslassen?»
Anscheinend irgendwie nicht. Zumindest nicht bei mir oder aber noch nicht. Es sind wie beim Thema Sucht eigenständige Programme, die in mir ablaufen, die ich ganz gezielt adressieren und auflösen muss. Und die ihrerseits, wie oben erwähnt, bereits eine Historie von Fehlversuchen im Sinne von Lösungssuche aufweisen und anscheinend auf ihre eigene Art bewusst sind.
Bei mir geht es unter anderem leider erneut um das Thema Essen. Die derzeit bestehende Routine ist das gesündeste Muster seit meiner Kindheit. Es funktioniert, es war und ist für mich okay, wie es ist. Doch ich spüre durch die Konfrontation deutlich, wie viel Energie und Schmerz doch noch nach wie vor unter diesem Muster gedeckelt wird. Vielleicht sogar versucht hatte, sich zu verstecken.
«Ich will mich nie nie nie nie wieder so viel mit dem Thema Essen beschäftigen!», weint ein verzweifelter Anteil. «Es ist doch alles gut, wie es ist! Ich weiß nicht, was von mir verlangt wird, was ich anders machen soll».
Was mir dieser Anteil zeigt ist unter anderem ein Spiegel des Umgangs mit dem Essen, wie ihn viele Menschen halten: Eine Kopfsache. Ja nicht nur das, das Thema Essen ist so sehr umrankt von Ideologien, Regeln, Lügen, «richtig» und «falsch», dass es für mich ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, es mit Logik zu lösen. Was der Anteil aber meint, dass er es tun muss.
Der Kopf hilft nicht wirklich, auch aus dem Grund heraus, dass ich derzeit einen solch starken inneren Konflikt wahrnehme, der Suchtproblematiken gleichkommt, was bedeutet, dass es für mich persönlich sinnlos ist, eine Entscheidung zu treffen, nur um sie zu treffen. Das jeweils andere Ich wird spätestens morgen darauf pfeifen.
«Here we go again», sagt ein anderer Anteil resigniert. «Das kennen wir doch schon..».
Die Anteile versuchen es zwar mit dem Verstand aber ich sehe wie eingefahren die Situation ist und ich mache nichts. Vielmehr fühle ich alle Anteile durch, lasse sie wüten und schreien und weinen und schweigen. Bis sich eine Lösung aus dem Gefühl heraus ergibt. Bis der Kopf ruhig wird, alle elektrisch-emotionalen Ladungen entladen sind und der Körper entscheiden darf.
Essen soll uns nähren, nicht unseren Kopf beeindrucken und erst recht nicht «die anderen». Uns selbst gut zu nähren ist ein Akt großer Liebe, kein Wettkampf, kein Industriezweig, keine (eigentlich keine) nervige, wut- und frusterzeugende Beschäftigung oder Mittel zur Betäubung.
Ich darf noch einiges lernen. ♥ Ob ich es dieses Mal schaffe, weiß ich aber ehrlich gesagt noch nicht.
Energieräuber können uns darüber hinaus natürlich auch in Form von anderen Menschen begegnen. Doch auch in diesem Fall ist der Kern in uns. Es gilt nicht, über die sogenannten Parasiten zu schimpfen, sondern zu schauen, warum etwas in mir das unbewusst werden und sich verstecken bevorzugt und in eben diese Bereiche, auch wenn sie unscheinbar erscheinen, Bewusstsein und Präsenz zu bringen.
Für die, die bereits eine recht gute Kommunikation mit ihrem geistigen Team haben und über Synchronizitäten in Kontakt sind, kann es sein, dass ihr als Beispiel vermehrt Zecken begegnet, die ein Hinweis auf parasitäre Handlungsmuster darstellen und uns liebevoll aufmerksam machen wollen, dass wir hie und da noch unsere Energie unbewusst abgeben, oder auch dass wir eventuell noch unbewusst aus ungesunden Verhaltensmustern oder von anderen Menschen Energie ziehen.
Wir brauchen keine Angst mehr vor unserem eigenen Licht zu haben. Wir dürfen alle Anteile umarmen, die sich vor unser eigentlichen Größe fürchten und uns aus dem Off heraus zu schützen suchen.
Es ist eine sehr energiegeladene Zeit, wir dürfen ganz bewusst das Alte loslassen und den Sprung wagen. Auch, wenn es für das Ego unangenehm und unbekannt ist oder wenn nur das Nichts zu warten scheint. Das Nichts birgt das Alles. Und wenn wir bereit sind, wird es sich entfalten.
Es ist eine Zeit des Empfangens. Die Samen der Zukunft und der Ganzheit dürfen in uns wachsen und vom weiblichen Prinzip in Vertrauen und Liebe genährt werden, sodass aus dem scheinbaren Nichts ein wundervoller bunter Garten erblühen kann. Auch – oder gerade dann – wenn es sich manchmal so gar nicht danach anfühlen mag.
In Liebe
Anna
Danke einmal mehr, dass ich an Deinen Prozessen so unmittelbar teilhaben darf. Ich finde das ganz groß von Dir und hoffe, es gibt vielen anderen ebenfalls Orientierung.
Auch ich erlebe, dass ich aktuell am Limit meiner Möglichkeiten heile, und empfinde das als sehr erfüllend, wenn auch oft anstrengend - aber alle Mühen werden im Übermaß entlohnt, und unserer Familie geht es prächtig.
Möge es uns allen jeden Tag besser gehen und mögen wir uns darüber auch bewusst sein!