Aktuelle Energien: Ein Balanceakt der inneren Extreme und der Wahrnehmung
Integration verschiedener Bewusstseinszustände/Timelines
Derzeit geht es bei vielen, die ich kenne und auch bei mir um die Themen Balance und Erdung sowie um Entscheidungen und Loslassen. Da diese Prozesse deutlich gehäuft auftreten und somit eine kollektive Tendenz andeuten, kam mir nun der Impuls, einen Beitrag dazu zu verfassen. Möglicherweise hilft es dem einen oder der anderen, ein bisschen mehr Klarheit in die eigene, aktuelle Situation zu bringen.
Vor einigen Tagen kam mir die Formulierung: Mit einem Bein im Chaos, mit dem anderen in der Ordnung zu stehen. So fühlt es sich derzeit an und je nachdem, auf welches Bein ich – auch nur ein kleines bisschen – mehr Gewicht verlagere, rutsche ich in die jeweilige Energie oder Wahrnehmungsebene. Ganz gleich, ob das Außen etwas dazu tut oder nicht. Also geht es derzeit vornehmlich um die innere Balance, was aber nicht bedeutet, dass das Außen unwichtig ist, worauf ich im Laufe des Textes noch näher eingehen werde.
Chaos und Ordnung beschreiben hier Bewusstseinszustände. In dem einen Modus habe ich keine Probleme oder keinen Stress, ich bin geerdet, sehr nah am Hier und Jetzt, überblicke meine Tagesaufgaben und weiß, dass alles seine Richtigkeit hat. In dem anderen Modus wächst mir buchstäblich innerhalb von Sekunden alles über den Kopf, ich sehe Probleme, rege mich über das auf, was nicht so gut funktioniert, fühle mich meinem Alltag und den Anforderungen nicht gewachsen und kann mich sehr schlecht fokussieren. Ein grundlegendes Gefühl von «es ist alles zu viel, ich gehe unter».
Die Ordnung besteht, wenn ich mich wach, klar, selbstbewusst und verbunden fühle, das Chaos geht einher mit dem Gefühl, allein und abgetrennt zu sein. Mir kommt in diesem Moment das Bild, das eine liebe Freundin medial für mich vor ein paar Monaten empfing: Ich stehe auf einer Wippe. Mittig, still und bewegungslos. Die Balance haltend.
Heute hilft mir für das Verständnis dieses Bildes, dass ich in der Zwischenzeit verstanden habe, dass es nicht darum geht, etwas loszuwerden oder auf die Seite der Ordnung zu wechseln, weil es um inneres energetisches Gleichgewicht geht. Diese beiden Zustände also auszutarieren und nicht zu versuchen, mehr Gewicht in die Ordnung zu bringen.
Über das Pendel sagt die hermetische Lehre, dass es mit gleicher Kraft wieder in die andere Richtung ausschlagen wird. Also geht es für mich wirklich darum, die Mitte zu halten, bis sie zu einem Grundzustand wird und beide Extreme sich gegenseitig halten. Also auch, sich beider Zustände gleichzeitig bewusst zu sein und sie im Körper zu einem zu verschmelzen, wie ich es in dem Beitrag «Integration und spirituelle Alchemie» über die Arbeit mit den inneren Anteilen ausgeführt habe.
In dieser Zentriertheit dürfen wir erfahren, dass alles zwei Seiten hat. Dass es nicht darum geht, etwas als gut und das andere als schlecht zu bewerten, sondern in jeder Daseinsform und jedem sich offenbarenden Zustand Licht und Schatten zu erkennen und sie von den eigenen Bewertungen zu befreien und somit ihrer Magie zugänglich zu werden.
Um diese Klarheit zu erlangen und auch dem gesamten Aufstiegsprozess unterstützend zu dienen, scheint es derzeit möglicherweise auch um die Integration unterschiedlicher Zeitlinien zu gehen. Viele sprechen davon, das Alte endlich hinter uns zu lassen und in die neue Zeitlinie zu wechseln, doch gerade habe ich das Gefühl, dass die Integration beider uns noch einmal insgesamt erheben kann. Über beide hinaus, wobei die zwei Zeitlinien möglicherweise metaphorischen Charakter haben.
Vielleicht fühlt es sich für dich auch unstimmig an, den Wandel aus dieser Perspektive zu betrachten. Vertraue dir und nicht mir oder anderen. Zugleich kenne ich ein paar Menschen, die mein Gefühl teilten, dass die Vorstellung der Trennung und des Zurücklassens anderer, sich auf Herzebene nicht stimmig anfühlt. Möglicherwiese wird das so auch gar nicht passieren, vielleicht können wir doch alles integrieren.
Ordnung im Außen
Der große Teil dieses Balanceaktes findet also in uns statt. Oft müssen wir im Außen nicht allzu viel aufräumen, sondern mehr unseren Umgang mit dem Außen harmonisch austarieren. Gleichzeitig wird uns darüber bewusst, was im Außen oder an unseren Planungen gerade aus diesem harmonischen Zustand heraus nicht mehr resoniert und davon dürfen wir uns natürlich liebend gerne verabschieden.
Auch, wenn du das Gefühl hast, ich komme aus dem Chaoszustand gerade gar nicht mehr raus, es wächst mir alles über den Kopf, die Gewichtung also stark auf der einen Seite der Wippe steht, ist es hilfreich, die Aktivitäten zumindest zeitweise so weit herunterzufahren, bis der Zustand der Ordnung sich einstellt, um überhaupt mit ihm in Berührung kommen zu können. In sehr chaotischen Zeiten kann es auch helfen, einmal alles komplett auf Null zu setzen, um den Boden unter den Füßen wieder zu finden.
Sich der aktuellen energetischen Situation bewusst zu sein, hilft auch dabei, sich in diesen Zeiten nicht schwach und klein zu fühlen, auch wenn der innere Kritiker vielleicht der Meinung ist, einem erzählen zu wollen, man sei viel zu wenig belastbar. «Hey, lieber Kritiker, danke für den Hinweis, ich weiß, das war ne ganze Weile wichtig für mich, mich auf diese Art und Weise fertig zu machen, aber jetzt entscheide ich, wie ich meine Belastbarkeit bewerte. Und zwar, weil ich den größeren Überblick darüber habe, was ich und viele andere gerade leisten. Und mir ist bewusst, dass das eine andere Form von Leistung ist, als es uns beigebracht wurde und du das noch nicht sehen kannst. Aber ich kann es. Ich hab dich lieb, danke dass du helfen wolltest.»
Und der Kritiker so: «Ah, alles klar, dann entspann ich mich jetzt wieder. Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!»
24 Stunden-Rhythmus und die Elemente
Bei Überladung hilft es auch, sich auf den einen Tag zu konzentrieren. Sich immer wieder zu fokussieren, zentrieren und zu erden. Es ist nur wichtig, was heute erledigt werden will. Alles größere Planen fällt derzeit eher schwer. Mehrmals bekam ich kürzlich den Hinweis, dass Heute reicht. Anderen erging es ebenso wie mir. Ich habe sogar den Eindruck, dass wir behutsam aber doch bestimmt ins Hier und Jetzt geführt werden. Und wir haben die Wahl, ob wir uns dadurch ins Chaos stürzen, also ob wir mit Gegenwehr reagieren und wir uns Plan- und Denkaufgaben entgegen dem energetischen Fluss aufzuzwingen versuchen und dadurch in die Selbstkritikspirale und die Verzweiflung kommen, weil es so viel Kraft kostet – oder teilweise einfach gar nicht mehr funktioniert –, oder ob wir den Hinweisen und Wegweisern folgen und sie annehmen, wodurch wir wieder in die Ordnung beziehungsweise den ausbalancierten Zustand gelangen.
Es wird also im Moment ein recht hohes Maß an innerer und äußerer Flexibilität gefordert, das uns auf mehreren Ebenen schult, insbesondere auch im Loslassen von Routinen und Vorstellungen. Jetzt da ich dies formuliere, muss ich wieder an besagte Freundin von vorhin denken, deren Tagesenergien ich heute anhand von Tarot- und Orakel-Karten versuchte einzufangen. Eine war Der Fluss. Eben die Flexibilität sich seinen Weg zeigen zu lassen, ohne Widerstände im Inneren aufzubauen und äußere Widerstände mit Leichtigkeit zu umfließen. Gleichzeitig, und das ist auch Ausdruck der Balance, geerdet zu bleiben, fest verwurzelt zu sein und nicht unterzugehen.
Die Elemente Erde und Wasser, sind derzeit wichtig. Wie beispielsweise auch die Tarotkarte «Die Mäßigkeit» zeigt, auf der die Person (oder der Engel) mit einem Fuß im Wasser steht und mit dem anderen auf der Erde.
Elisabeth Haich weist in «Tarot» darauf hin, dass der Titel «Mäßigkeit» nicht ganz stimmig ist, da die Frau etwas abwägt, etwas dosiert, wobei sie nicht mäßig vorgehe. Der passendere Titel für diese Karte sei laut Haich «Die Ausgewogenheit».
Der Inhalt des einen Kelches repräsentiert die positiv-geistigen Kräfte und der des anderen die negativ-körperlichen Kräfte; die beiden Hauptströme der Schöpfung.
«Die Spannung, die zwischen den Quellen des positiven und negativen Poles besteht, ist das Leben selbst.»
Die Pole finden wir in unseren Körpern in den Chakren. Die Kopfchakren sind der positiv geladene (geistige) Pol, das Wurzelchakra der negative. Die Spannung zwischen ihnen lässt uns leben. Zusätzlich bedeutet das, dass der Mensch in der Lage ist, wenn er einen ausreichend hohen Bewusstseinszustand erreicht hat, diese Energien bewusst zu leiten und dadurch weitere Fähigkeiten zu aktivieren.
Die beflügelte Frau auf dem Bild lässt Wasser aus einem Kelch in den anderen laufen, was bedeutet, dass sie genau dosiert, wie viel Spannung gerade ausgehalten wird. Treffen sich die beiden Kräfte, so werden sie in einem chemischen Prozess in rein geistige (goldene) Kräfte umgewandelt. Also in Bewusstsein. Da zu viel Geisteskräfte dem Körper schaden können, ist es wichtig, diesen Vorgang wohl dosiert geschehen zu lassen, was wir in unserem kollektiven Prozess dadurch manifestiert sehen, dass stetig neue kosmische Energien rein kommen und uns teilweise auch an unsere nervlichen Grenzen bringen, bis wir sie adaptiert haben und die nächste Dosis kommt.
In diesem Beitrag geht es auch noch einmal um die schrittweise Anpassung unseres Nervensystems:
Bewusstseinsarbeit und Zentrierung
Die Qualität dieser Bewusstwerdung und deren Integration fordert uns im Moment auf, sehr wach und gleichzeitig durchlässig zu sein. Ein innerer Zustand von Chaos kann im unbewussten Zustand dazu führen, sich gedanklich immer tiefer in die Verzweiflung zu bohren oder zu versuchen, nahezu wie wild Ordnung im Außen herstellen zu wollen, damit es einem selbst besser geht.
Trotzdem es richtig und wichtig ist, ein paar Dinge im Außen zu klären, so geht es primär darum, sich mehr Auszeiten und Ruhe zu gönnen, um sich wieder besser zu spüren und sich mit der Liebe und Mutter Erde zu verbinden. So liegt die Ursache und somit die Lösung nicht alleinig im Außen und der Umstrukturierung, sondern in hohem Maß an der Balance im Inneren und dem bewussten Heraustreten aus dem Bewerten und Schwarz-Weiß-Denken. Wir dürfen hier eine übergeordnete Bewusstseinsebene öffnen und wieder einmal in Liebe über uns selbst hinauswachsen.
Nachdem diese Bewusstseinszustände adaptiert worden sind, werden wir uns auch wieder stabiler und belastbarer fühlen. Bis zur nächsten Dosis ;-)
Ich hoffe, der Einblick konnte dir vielleicht einen Impuls geben, dich wieder mehr mit dem, was ist, zu versöhnen, falls du derzeit auch das Gefühl hast, zwischen den Realitäten hin und her zu springen und dich möglicherweise im Klein-Klein verlierst. Ich merke auch wieder, dass ich die letzten Tage oder fast Wochen teils intensiv mit den Umständen in Konflikt stand und etwas in mir meinte, besser zu wissen, wie die Dinge, die mir alltäglich entgegentreten, sein müssten. Es ging viel schief, ich hatte das Gefühl, nichts klappte und ich suchte immer wieder im Detail nach irgendwelchen Antworten oder Bedeutungen.
Heute sehe ich klar und kann mich köstlich mit mir über mich amüsieren und staune zudem über die Präzision der Zusammenspiele des Universums und wie es mich letztlich zu den Erkenntnissen führt, die große Erleichterung verschaffen. Dies sind die Momente, in denen mir die Perfektion des Seins oder des All-Geistes deutlich wird und auch, wie wichtig die konfliktreichen Phasen sind. Nur hier wachsen wir.
Alles Liebe,
Anna