Liebe Leserinnen und Leser,
von Herzen möchte ich mich bei euch bedanken, dass ihr mich auf meiner zu Zeiten chaotischen Heilungsreise begleitet. Und das mit so viel Verständnis und Mitgefühl, auch wenn ich – beziehungsweise mein Erleben – sicher nicht für alle und immer verständlich ist, so doch vielleicht manchmal zu Teilen immer mal wieder für jemanden.
Und genau das berührt mich wirklich sehr, wenn ich mir bewusst mache, dass mein Grenzgänger-Dasein auf so viele offene Herzen trifft. Das hätte ich mir noch vor einem Jahr weder zugetraut noch erträumen lassen. Danke dafür! ♥
Da ich ja, wie ihr wisst, zuletzt ein wenig «im Clinch» mit «den Engeln» war ;-), möchte ich zu Weihnachten gerne eine kleine Geschichte mit euch teilen, die ich im vergangenen Jahr erlebt und aufgeschrieben habe: denn ich traf einen Engel auf Erden.
In diesen Tagen erinnerte ich mich an die Begegnung und mir wurde so warm ums Herz. So gern würde ich diesem Engel alles erdenklich Liebe schicken. Und vielleicht, wer weiß, wenn ich die Geschichte mit euch teile und sie auch eure Herzen berührt, spürt er vielleicht einen sanften Hauch meiner Wünsche an ihn.
Eine kleine Weihnachtsgeschichte
Es ist ein Tag vor Weihnachten. Eben ging ich los, um ein, zwei letzte Kleinigkeiten zu besorgen. Ich war sehr dankbar, dass die meisten Menschen anscheinend bereits mit ihren Weihnachtseinkäufen fertig waren und die Wege einigermaßen leer und die Stimmung relativ gut war.
Aus der Ferne beobachtete ich einen Mann ausländischer Herkunft, der vor dem Laden stand, den ich anpeilte, und den Passanten Rosen geben wollte.
Er strahlte so sehr, dass ich ebenfalls anfing zu lächeln. Als ich näher kam, strahlte er mich direkt an und hielt mir eine Rose hin mit den Worten «Dein Lächeln genügt mir». Ich nahm sie mehr als dankbar an und betrat den Laden, um meine Besorgung zu erledigen. Es kam mir der Gedanke, dass ich ihm doch gerne etwas dafür geben würde. Nicht bloß für die Blume, sondern für das, was er macht und die Freude, die er mir und anderen damit schenkt. Aus dem Laden heraus konnte ich ihn kurz sehen und stellte fast ein bisschen ungläubig und erschrocken fest, dass die meisten Leute sich so gar nicht freuten. Sie ignorierten ihn einfach und gingen weiter oder wendeten sich sogar, teils kopfschüttelnd, von ihm ab.
Aber er strahlte weiter. Er ließ sich nicht entmutigen. Als hätte er einen Auftrag, und zwar die Menschen zu finden und ihnen Freude und Liebe zu schenken, die es gerade brauchten. Der Rest interessierte ihn anscheinend nicht.
Als ich dort fertig war, pulte ich mein letztes Bargeld aus der Tasche, bevor ich den Laden verließ und ging auf ihn zu. Wir konnten beide nicht anders, als direkt wieder übers ganze Gesicht zu strahlen und es war, als würde alles andere um uns irgendwie verschwinden. Ich hielt ihm das Geld hin und sagte, ich wollte mich bedanken für das, was er tut und wie wunderschön ich das fände.
Zu meiner Überraschung lehnte er freundlich ab und erklärte mir: «Vielen Dank, aber ich möchte kein Geld. Ich tue das rein aus dem Herzen, aus Liebe».
Ich war einen ganz kleinen Moment verwirrt — hatte ich so etwas schon je gehört und dabei so tief gespürt? Anscheinend bemerkte er mein Staunen und er fügte mit warmer Stimme hinzu: «Meine Freundin ist zu dieser Zeit gestorben…».
Wir sahen uns tief in die Augen, fast wie elektrisiert. Die Freude, Liebe und Dankbarkeit in mir vermischten sich mit tiefem Mitgefühl und einem weiteren Gefühl, das ich nicht genau benennen kann. Etwas Schicksalhaftes, Gesegnetes, Verbundenes vielleicht; ein kurzer starker Schmerz schoss durch mich, der sich sofort in unendliche Dankbarkeit und Liebe verwandelte. Ich erkannte, wie viel mehr noch als ein guter Gedanke und Wille hinter dem Verhalten dieses fremden Mannes standen. Ich antwortete ihm leise und mit etwas brüchiger Stimme, dass auch mein Freund vor Kurzem gestorben sei.. und in der nächsten tiefen Stille spürte ich, dass in ihm dieselben Gefühle, dasselbe Erkennen einzogen. Dass alles gesagt war, und der Rest im Herzen stattfindet.
Diese Verbindung war so stark, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu umarmen. Es fühlte sich an, als würden wir uns schon ewig kennen und nach einer kleinen Weile sagte er leise: «Danke für die Umarmung. Danke für die Nähe».
Als wir die Umarmung schließlich lösten, verabschiedeten wir uns ohne weitere Worte, eingehüllt in Liebe. Das Geld tat ich ein paar Meter weiter in die Sammeldose eines Obdachlosen und mein Blick wanderte noch einmal zu diesem fremden Mann, der mir noch einmal sein strahlendes Lächeln schenkte und nickte.
Als ich dann weiterlief – heimwärts –, nicht wissend, ob ich nun vor Dankbarkeit weinen oder lachen musste (es war irgendwie beides), sprach ich aus der Tiefe meines Herzens ein Danke! in Richtung Himmel und dachte bei mir: «Vielleicht gibt es das ja doch, dieses Weihnachten...!» und ein zwei große Tränen rollten über meine Wangen.
Ich wünsche euch allen von Herzen besinnliche Feiertage und dass ihr die Liebe trefft, falls sie euch gerade fehlt, die manchmal schon «an der nächsten Ecke» wartet.
Alles Liebe und ... Danke! ♥
Anna
❤️❤️❤️ soooo schön, liebe Anna. Weinen und lachen gleichzeitig... Das tue ich gerade auch.... Danke du Liebe🙏✨ und dir den Himmel auf Erden 🌹✨
Danke Anna fürs Teilen dieser wunderbaren Geschichte. Solche Begegnungen wünsche ich mir jeden Tag, damit wir alle wieder unser Herz und die Liebe darin spüren... Wünsche dir eine gesegnete Weihnachtszeit. Ute