«Schließe die Augen und lass deinen Geist sich weiten. Lass dich nicht von Angst vor Tod oder Dunkelheit aufhalten. Lass den Geist mit dem Verstand verschmelzen. Lass ihn auf der großen Kurve des Bewusstseins fließen. Lass ihn auf den Flügeln des großen Vogels der Dauer schweben, hinauf zum Kreis der Ewigkeit.»
– Hermes Trismegistos
Die sieben bekannten Gesetze oder Lehren des Hermes Trismegistos finden sich in der Kybalion und erklären die grundlegenden Strukturen unseres Kosmos und unseres beziehungsweise allen Seins. Den allermeisten werden sie ein Begriff sein, gerade denen, die sich mit sich und «der Welt» innen und außen befassen. Ein tiefes Verständnis der hermetischen Prinzipien bedeutet auch, diese anwenden und in ihrer Wirksamkeit erfahren zu können.
Solch fundamentales Wissen beinhaltet auch immer Macht und damit die Gefahr des Machtmissbrauchs. Bestimmte Interessengruppen entkernen und verdrehen zudem – sowohl damals als auch heute – die machtvollen Aussagen und Wahrheiten, weshalb Teile der mystischen Lehren bereits in früheren Zeiten oft gut versteckt wurden. Entweder wurden sie geheim gehalten oder/und verschlüsselt, so dass nur Menschen mit einer bestimmten Bewusstseinsreife Zugang zu diesen Botschaften erlangen und sie entschlüsseln konnten.
«Eine der Hauptfunktionen organisierter Religionen ist die Menschen vor der direkten Erfahrung Gottes zu schützen.» – C.G.Jung
Sarah Elkhaldy, auf YouTube The Alchemist, hat sich zum einen aufgrund ihrer Ausbildungen erhebliches Wissen angeeignet, zudem hat sie von Natur aus seit frühen Jahren Zugang zu «kosmischem» Wissen. In einem ihrer Videos erklärt sie das «verlorene hermetische Prinzip». Ich bitte euch, kritisch zu bleiben und diese Informationen, wie alle anderen auch, auf Bewusstseinsebene selbst zu überprüfen.
Die 7 bekannten Prinzipien
Um die bekannten sieben Gesetze nicht unerwähnt zu lassen, stelle ich sie an dieser Stelle noch einmal in knappen Worten vor:
1.) Das Prinzip der Mentalität (Geistigkeit) Dieses Gesetz besagt, dass unser Bewusstsein nicht aufgrund unseres physischen Körpers existiert, sondern dass Bewusstsein die Grundlage allen Seins ist. Die physische Welt ist ein Spiegel unserer Geistigkeit. 2.) Das Prinzip der Entsprechung Wie innen so außen. Wie oben so unten. Das Kleine findet sich im Großen und umgekehrt. Es gibt immer Übereinstimmungen auf allen Ebenen des Seins und Wirkens. 3.) Das Prinzip der Schwingung Alles schwingt, nichts steht still. Jeder noch so fest scheinende Körper schwingt im inneren seiner Atome. Es gibt keinen Stillstand, nur unterschiedliche Frequenzen und Dichten. 4.) Das Prinzip der Polarität Alles hat in sich zwei Gegensätze, die in ihrer Natur identisch sind. Wahrheiten sind nie absolut sondern Teil des Ganzen. 5.) Das Prinzip des Rhythmus Das Universum folgt einem bestimmten Rhythmus. Einatmen und ausatmen. Das Pendel schwingt in eine Richtung, um danach wieder in die andere zu schwingen. Nichts bleibt, alles verändert sich. Je mehr wir die Prinzipien verstehen und umsetzen können, kann es gelingen, sich von den Wellen des Lebens nicht mehr aus der Mitte bringen zu lassen, sondern das Prinzip für sich arbeiten zu lassen. 6.) Das Prinzip von Ursache und Wirkung Was ausgesendet wird – sein es Gedanken, Gefühle oder Handlungen –, kehrt zu uns zurück — nichts geht verloren. Das karmische Prinzip. Jede Ursache erzeugt eine Wirkung und jeder Wirkung geht eine Ursache voraus. 7.) Das Prinzip des Geschlechts Alles hat das männliche und das weibliche Prinzip in sich. Diese beiden zu harmonisieren und nicht als gegensätzlich zu trennen, beinhaltet die Macht des schöpferischen Prinzips.
Das 8. Prinzip
Sarah Elkhaldy beschreibt das achte Gesetz als die treibende Kraft im Universum. Als «generatives Prinzip» kreiert sie und nährt ihre Schöpfungen. Diese Kraft nennt sich Care, also Fürsorge oder sich kümmern.
Fürsorge sei, so Sarah, die höchste Ebene und stehe somit über den anderen Prinzipien, beziehungsweise ist in ihnen enthalten. To care bedeute bewusstes fühlen/bewusstes empfinden. Sehen wir das Universum als Produkt reiner Vorstellungskraft in einem Feld von unendlichen Möglichkeiten, so ist das bewusste Wahrnehmen bestimmter Möglichkeiten, mit denen der beobachtende Geist in Kontakt geht, also seine Aufmerksamkeit diesem Aspekt widmet, ein verwirklichender Akt aus Mit-Gefühl.
In meinen Worten finden wir hier ein liebendes Interesse an und in der Schöpfung.
Fürsorge, erklärt Sarah, entsteht aus der Energie der Gedanken des Mit-Fühlens und des Willens, das Erschaffene zu nähren. Es setzt sich also aus 1. Gedanken, 2. Empfindungen und 3. der Willenskraft zusammen.
Es wird ersichtlich, wie sehr dieses Gesetz mit den anderen harmonisiert. Nicht zuletzt oder gerade aus der Perspektive des Manifestierens, für das die Gesetze richtig verstanden und angewandt dem Praktizierenden eine klare Anleitung bietet.
Die Energie folgt unserer Aufmerksamkeit und wenn wir das Prinzip der Fürsorge – und damit ist nicht Angst oder Sorge gemeint, sondern wie gesagt das liebende Interesse – in der Tiefe begreifen und umsetzen, wird es unser Leben und das anderer auf vielen Ebenen bereichern.
In konzentrierter Form, so Sarah, erwecken Gedanken, Empfindung und der Wille Leben.
«Es bedeutet, dass wir etwas durch unsere Aufmerksamkeit in Form von Fürsorge, also Empfinden, in die Realität nähren.»
In höheren Realitätsebenen seien Gedanke, Empfindung und Wille der Wirkmechanismus des achten hermetischen Prinzips. Hier in der physischen Welt wird der Wille durch Handlung ergänzt.
Als Beispiel führt Sarah auf, dass es den fürsorglichen und spürbaren Gedankenimpuls braucht, die Blume beim Wachsen zu unterstützen, es aber auch die Handlung des Gießens bedarf.
Ebenso kann mein Hund Sam nicht von «Licht und Liebe» oder wohlwollenden Gedanken leben, sondern ich gebe ihm Nahrung, Nähe, Spiel und Abenteuer, sodass er sein höchstes in ihm angelegtes Potential entfalten und Wohlbefinden erfahren kann.
Auch ist Selbstfürsorge ein aktiver Part, wenn wir uns selbst nähren und wachsen lassen wollen, worauf ich gleich noch zu sprechen komme.
Gemeinsam betrachtet mit den anderen Gesetzen lässt sich schnell einsehen, dass die reine Fürsorge eine wundervolle Entwicklung nehmen wird, da wir nicht getrennt sind (wie innen so außen) und weil wir durch fürsorgliches Handeln das Gesetz der Resonanz zu Gunsten aller umsetzen.
Interessant fand ich beim Erforschen dieses Prinzips auch die Erfahrung, sich vorzustellen, wie wir selbst genährt werden und zugleich unsere Umgebung sowie unsere Ideen nähren. Dafür braucht es die Fähigkeit empfangen zu können, sprich das weibliche Prinzip, das sich öffnen und aufnehmen. Hierin finden wir die Verbindung zur männlichen, der aktiven, erschaffenden Energie, die, wie oben erläutert in höchster Form aktiviert wird, wenn beide, das männliche und das weibliche Prinzip verschmelzen. Diese Öffnung verlangt von uns das Loslassen der Kontrolle und ein tiefes Vertrauen.
Manifestation und Reinheit
Nun ist es natürlich auch so wie beim Manifestieren: Je mehr blinde Flecken wir in uns selbst tragen, desto «verwaschener» oder sogar gegensätzlich zu dem, was wir beabsichtigen oder uns erträumen, kann das Ergebnis werden. Stelle ich mir Bewusstsein als Lichtstrahl vor, so streut es durch unangesehene Aspekte wie Ängste und Traumata in uns. Folglich wird der Energiestrahl oder Lichtstrahl den wir auf das Thema lenken, dünner und schwächer. Je klarer und bewusster wir uns über uns selbst sind, desto reiner, ungebrochener und direkter, also schneller, wirkt unsere Absicht.
«Du sollst nicht den Krieg hassen, sondern den Frieden lieben.» – Unbekannt
Wenn jemand zum Beispiel versucht, eine persönliche Zukunft zu manifestieren, derjenige aber zu vielleicht sogar gleichen oder größeren Anteilen unbewusst Angst vor dessen Eintreten hat, wird diese Angst das Ergebnis verzerren oder gar verhindern. So kann es sein, dass man genau das kreiert, was man nicht möchte, da unbewusst mehr Energie auf das Unerwünschte gelenkt wird. Das ist im Übrigen gar nicht schlimm, denn man kann auch daraus über sich selbst lernen.
Auch bei dem Prinzip der Fürsorge erreichen wir die höchste Verwirklichung, je reiner unsere Intention ist, das heißt, je bedingungsloser wir werden.
«Kein Symbol hat nur eine Bedeutung.» – Sarah Elkhaldy
Je tiefer ich persönlich dieses achte Prinzip in mir erkunde, wie zum Beispiel die erwähnten Zusammenhänge des männlichen und weiblichen Prinzips, desto mehr entfaltet es sich. Es ist wunderschön, wie eine große Blüte, die sich immer weiter öffnet und es entstehen immer weitere Blütenblätter. Das allein zeugt bereits von der nährenden Wirkung des forschenden, interessierten Geistes.
Doch nicht alle persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen möchte ich hier auflisten, einiges kann ich auch nur schwer in Worte fassen. Vielmehr ist jeder eingeladen, der mag, für sich selbst dieses Gesetz mit dem eigenen Bewusstsein aus verschiedenen Perspektiven und in Bezug auf unterschiedliche Situationen zu erforschen.
Neben der Ebene, die klar erscheint, dass ich Sam auch etwas zu essen geben muss, Streicheleinheiten, Nähe und Abenteuer, damit er auf allen Ebenen versorgt ist und wachsen kann, ebenso wie die Pflanze, die Wasser, Erde, Luft und Licht braucht, oder eine Wunde, die versorgt wird, so ist auch gerade die Bewusstseinsebene dahinter sehr interessant für mich. Der göttliche Funke, der in dem liebenden Beobachten und dem Wunsch des sich-kümmerns beziehungsweise nährens aus reiner Liebe spürbar wird, ist eine wundervolle Erfahrung. Eine Ebene, die hinter dem kleinen Ich steht.
Genau dies scheint mir der wichtigste Faktor zu sein. Auch, wenn die Handlung mit inbegriffen ist, ist es nicht allein die Ausführung sondern unbedingt die Absicht dahinter. Ich sehe innerlich Bilder wie das Bereitstellen von Futter für Tiere im Winter, ebenso wie die Schälchen mit Wasser im trockenen Sommer. Das über die Straße helfen eines älteren Mitmenschen, das Lächeln und der Trost, die wir einem Fremden oder unseren Lieben schenken. Die Sonne, die uns alle wärmt, die Dunkelheit der Nacht, die sich wie eine Decke über uns legt. Die reine Liebe einer Mutter ihrem Baby gegenüber. Das Wurzelgeflecht der Bäume, die die anderen Bäume und Pflanzen um sich herum mit ernähren – die Natur an sich. Kleine wie große Taten der Achtsamkeit unserer Mitwelt gegenüber, die nicht genutzt werden, um sich selbst damit zu schmücken oder Erwartungen an den anderen hegen.
Diese reine Liebe und das achtsame Erspüren dessen in unserem Feld, was unser Wohlwollen brauchen könnte ist eine ganz weiche, freundliche und klar sehende Energie. Ebenso uns selbst gegenüber: Wie nähren wir uns selbst, energetisch wie grobstofflich? Mit welchem (energetischen) Blick sehen wir uns? Ungeduldig fordernd? Oder in Vertrauen und Liebe? Geben wir uns selbst die Aufmerksamkeit, Zeit und Erlaubnis unser höchstes Potential zu entfalten? Sind wir liebevolle, nährende Beobachter und Bereitsteller dieser reinen Absicht uns selbst und allem Leben gegenüber? Welche Gedanken schenken wir uns und anderen? Wo sind unsere Linsen noch getrübt und wo fließt die nährende Kraft bereits direkt? Welche Gedanken, Ideen und welche Zukunft nähren wir und setzen Schritte um, diese zu verwirklichen?
Das beobachtende Prinzip, das einigen sicher auch aus der Quantenphysik bekannt ist, beobachtet wie erwähnt auch uns selbst, sonst wären wir nicht. Ich stelle mir vor, dass wir, wenn wir unsere Schatten mit Licht durchflutet haben, eben diese Energie direkt durch uns durch scheinen lassen und weitergeben können, indem wir als bewusste Mitschöpfer die möglichst reine und ungefilterte Liebe in unsere Welt hineinbringen.
Je mehr wir uns da rein fallen lassen können und in uns selbst den Kreislauf, den Rhythmus von Geben und Nehmen, männlich und weiblich, von Gedeihen und Vergehen beobachten, kann es gelingen, zu erkennen und zu erfahren, dass wir alles sind. All das vereint. Schöpfer und Geschöpf. Dass es nichts anderes gibt als Leben, das durch uns alle fließt und uns durch die liebende Aufmerksamkeit in sich selbst – also ins Leben – ruft.
Wir werden zu einem Kanal dieser Bedingungslosigkeit und in dem Moment können wir die Blume blühen spüren. Die Blume, die wir selbst sind.
«Wenn du nur deinen Fuß auf diesen Weg setzt, wirst du es überall sehen.»
– Hermes Trismegistos
Alles Liebe,
Anna
*https://schoepferinsel.com/7-hermetische-gesetze-einfach-erklaert/
Danke für diese Videoempfehlung.
Doch ich frage mich, warum nennt sie es Fürsorge und nicht Schöpfung? Ich erfühle, handle und nähre, nichts anderes ist Schöpfung.
So schön und wichtig ✨️